Netzwerkausfälle - die Top 5

Es wird oft (auch wenn mit einem Augenzwinkern) gesagt, dass, wenn Maslow’s berühmte Bedürfnishierarchie heute revidiert würde, die Internetkonnektivität zu ihrer Grundlage gehören würde. Schauen Sie sich im Büro um, wenn plötzlich das Internet ausfällt, oder wenn der Zug in dem Sie sitzen, sich ausserhalb der Signalreichweite bewegt. Ein Gefühl der Ziellosigkeit verbreitet sich unter Ihren Mitmenschen. Diese Reaktion zeigt, wie abhängig wir von der Konnektivität geworden sind.

Wie zuverlässig das Internet auch sein mag, es gibt immer noch seltene Fälle, in denen die Konnektivität für mehr als einen kurzen Moment verloren gehen. Erst im Dezember brachte ein Stromausfall in einem Rechenzentrum in Manchester Hunderte von Unternehmen zum Stillstand. Solche Ereignisse können sowohl für Anbieter als auch für Geschäftskunden katastrophale Folgen haben.

Die Ursachen eines Massenausfalls sind sehr vielfältig. Laut dem Ponemon Institute sind die drei häufigsten Ursachen:

1)   Stromausfall (25%)

2)   Cyberkriminalität (22%)

3)   Unbeabsichtigte menschliche Fehler (22%).

In diesem Blogartikel gehen wir auf die wichtigsten Netzwerkausfälle der letzten Jahre ein, erklären was sie verursacht hat und wie man sich auf den ‘Fall der Fälle’ vorbereiten kann.

1. Dyn Cyber-Attacke
Jahr: 2016
Wo: Vereinigte Staten und Europa
Auswirkungen: Auf Millionen von Nutzern von beliebten Websites wie Airbnb, Amazon, BBC, CNN, eBay, Netflix und Twitter
Was ist passiert?
Man vergisst schnell, wie vernetzt das Web eigentlich ist und wie abhängig alle Online-Informationen und -Dienste, die wir täglich nutzen, voneinander sind. Dies wurde im Oktober 2016 deutlich, als mehrere Denial-of-Service-Attacken (DDoS-Angriffe) auf Systeme abzielten, die vom Managed Domain Name Systems (DNS) -Anbieter Dyn ausgingen. Der Ausbruch war vermutlich der grösste DDoS-Angriff in der Geschichte und entstand durch Malware-Schwachstellen in einer grossen Anzahl Geräten wie Drucker, IP-Kameras und Babyphones, welche mit dem Internet verbundenen waren. Hunderte Websites waren stundenlang offline geschaltet, was Nutzer verzweifeln liess und Unternehmen Millionen von Umsatzverlusten kostete.

2. British Airways IT Fehler
Jahr: 2017
Wo: Grossbritannien/global
Auswirkungen: Auf Tausende Passagiere weltweit
Was ist passiert?
Jeder war schon mal frustriert wegen einer Flugverspätung. Ein ungünstiges Wetterereignis oder Probleme bei der Verkehrssignalisierung können nun mal zu einer kleinen Verspätung und damit ein paar verlorene Stunden am Flughafenterminal führen. Für die Kunden von British Airways im Mai 2017 war die Situation viel schlimmer. Ein globaler IT-Crash führte dazu, dass die gesamte Flotte der Fluggesellschaft und Tausende von Passagiere auf dem Boden blieben. Ein IT-Wartungsunternehmen hatte versehentlich eine "unterbrechungsfreie Stromversorgung" in einem Schlüsseldatenzentrum ausgeschaltet, wodurch der Server während des nachfolgenden Stromstosses beschädigt wurde. Neben den obligatorischen Kompensationszahlungen und dem Umsatz- und Gewinnverlust hatte das Malheur auch negative Auswirkungen auf den Ruf der Airline.

3. Amazon Web Services
Jahr: 2017
Wo: Global
Auswirkungen: Auf Millionen von Cloud-Service- und Website-Nutzern
Was ist passiert? 
Es scheint fast unfair, AWS in dieser Liste zu erwähnen, da fast jede Cloud-Plattform in den letzten Jahren in irgendeiner Form ausgefallen ist. Aber erst wenn einer der Grössten untergeht, wird einem bewusst, wie abhängig wir eigentlich von all den Cloud-Giganten sind. In diesem Fall kam es bei dem webbasierten Storage-Service S3 von Amazon zu hohen Fehlerraten, die zu teilweise oder vollständigen Ausfällen auf einer Reihe von Websites, Apps und Geräten führten. Betroffene Sites waren ua Quora, Business Insider und Slack. Ursprünglich in seinem US-East-1-Rechenzentrum entstanden, hätte man gedacht, das Problem hätte vermieden werden können, wenn Entwickler ihre Anwendungen über verschiedene Einrichtungen verteilt hätten.

In der Tat war dies kein Einzelfall. Der Anbieter erlitt im September 2015 aufgrund von Softwareproblemen in einem Rechenzentrum in North Virginia ähnliche Ausfälle.

4. Vodafone Datacenter-Einbruch
Jahr: 2011
Wo: Grossbritannien 
Auswirkungen: Auf Tausende von Vodafone-Kunden
Was ist passiert? 
Unternehmen investieren jedes Jahr Millionen, um sicherzustellen, dass ihre Datenserver vor Online-Bedrohungen geschützt sind. Angesichts der sich ständig verändernden Art von Cyber-Angriffen sind diese Investitionen sehr wichtig. Einige Unternehmen übersehen dabei jedoch den Aspekt der physischen Sicherheit, der ebenso wichtig ist.

Der Mobilfunkbetreiber Vodafone musste diese Lektion auf die harte Tour lernen, nachdem Diebe in sein Rechenzentrum in Hampshire eingedrungen sind. Der Einbruch führte zu grossen Betriebsunterbrechungen, was zu einer Flut von Beschwerden von wütenden Kunden führte.

5. Ein ganzes Land ohne Verbindung
Jahr: 2011
Wo: Armenien
Auswirkungen: Auf 3 Millionen Menschen
Was ist passiert? 
Dies ist vielleicht das Lustigste unserer Beispiele - es sei denn, Sie sind Armenier. Es kommt nicht oft vor, dass eine ganze Nation ihre Konnektivität verliert, aber genau das passierte der kleinen ehemaligen russischen Republik 2011, als eine 75-jährige Frau, die nach Gerümpel graben wollte, Landkabel beschädigte und damit die meisten Verbindungen im ganzen Land durchbrach. Um Salz in die Wunde zu reiben, die Täterin war nicht einmal in Armenien - sie führte ihre Ausgrabungen im benachbarten Georgien durch!


Was können Sie tun, um vorbereitet zu sein?

Das explosive Wachstum der mobilen Nutzung und der Wi-Fi-Konnektivität in den letzten zehn Jahren hat für Unternehmen und Netzwerkanbieter gleichermassen neue Konnektivitäts-Anforderungen aber auch  Herausforderungen mit sich gebracht. Während viel Zeit und Arbeit investiert wurde, um die Netzwerkinfrastruktur zu sichern und Software zu entwickeln, die sich gegen neuen Angriffen schützen kann, bestehen die Chancen für ähnliche Ausfälle in der Zukunft noch immer. Es muss betont werden, dass solche Fälle selten sind, aber die plötzliche und unvorhersehbare Natur von Ausfällen kann sogar wegen geringen Netzwerk- oder Sicherheitslücken passieren. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen und Anbieter sich sorgfältig auf eventuelle Probleme vorbereiten. Risikobewertung, Planung und Bereitstellung sind für die meisten Organisationen eine Selbstverständlichkeit, aber um wirklich vorbereitet zu sein, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre IT-Architektur flexibel, sicher und belastbar ist.

Colocation-Datenzentren können einen einfachen und effektiven Weg zu mehr Netzwerkausfallsicherheit bieten. Durch Colocation kann ein Unternehmen mehrere Präsenzpunkte in verschiedenen Einrichtungen haben, was mehr Sicherheit bedeutet.  Das Hinzufügen von erstklassiger digitaler und physischer Sicherheit bietet eine zusätzliche Schutzschicht gegen Bedrohungen. Unsere Rechenzentren verfügen über ein fünfstufiges, physisches Sicherheitskonzept. Sie werden rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche von Sicherheitspersonal überwacht und sind mit verschiedenen Systemen für die Zugangskontrolle geschützt.

Kein Unternehmen hat den Luxus, die Herausforderungen von morgen zu kennen, aber mit den richtigen IT-Systemen haben sie bessere Chancen, ihr Geschäft - und alles was davon abhängt – zu schützen.