Mit nachhaltiger Kältetechnik die Energieeffizienz im Rechenzentrum steigern

Wie Kälteanlagen im Rechenzentrum optimiert und erneuert werden, ohne den normalen Betrieb zu stören.

Als Interxion vor 20 Jahren sein erstes Rechenzentrum, ZUR1, im Grossraum Zürich eröffnet, sind die Anforderungen an die IT-Infrastruktur nicht vergleichbar mit den heutigen Standards. Damals installierten Kunden vor allem Geräte für Konnektivitätsdienste. Es handelte sich hauptsächlich um Telekommunikationsbetreiber, und ihre Anforderungen an Strom und Kühlleistung waren nicht allzu hoch.

Im Laufe der Jahre ziehen immer mehr Unternehmen und IT-Dienstleister mit ihren Servern und Geräten ins Rechenzentrum, und damit steigen auch die Anforderungen an die Infrastruktur. Vor allem der Strombedarf steigt in dieser Zeit. Das Rechenzentrum wächst, und es werden neue Räume für Kunden gebaut, die zusätzlichen Strom und Kühlleistung benötigen.

Heute beanspruchen Cloud-Anbieter und Content-Plattformen einen grossen Teil der Infrastruktur im Rechenzentrum. Parallel dazu arbeiten die verschiedenen Communities am Zürcher Campus an diversen technologischen Entwicklungen und erhöhen damit den Bedarf an Strom und Kühlleistung. Erwähnenswert ist auch, dass dieser Energiezunahme massive Optimierungen bei der IT-Technologie und beim Rechenzentrumsbau gegenüber stehen. Auch Interxion wird immer effizienter. Ein neues Kühlsystem für ZUR1 ist deshalb ein wichtiger nächster Schritt, um der steigenden Nachfrage auch in Zukunft gerecht zu werden und gleichzeitig die Energieeffizienz noch weiter zu steigern.

 

ZUR1 bekommt ein Upgrade

Eine wichtige Anforderung muss beim Upgrade eingehalten werden: Alle Phasen des Projektes müssen durchgeführt werden, ohne die Geschäftstätigkeit der Kunden zu beeinträchtigen. 

Die Arbeiten beginnen im Keller des Gebäudes: Ein Chiller wird ersetzt und es kommen drei Neue dazu. Das Operations-Team nimmt den Bau von zwei neuen Batterieräumen in Angriff und integriert eine neue Wasseraufbereitung im Rechenzentrum. In den Technik-Räumen werden 16 zusätzliche CRAC Units eingebaut. Diese Einheiten regulieren sich bei Bedarf unabhängig voneinander und werden speziell für Interxion entwickelt. Sie liefern wertvolle Informationen über die Anforderungen der IT-Geräte an die Kühlleistung in den verschiedenen Räumen. Die Energieeffizienz kann damit viel einfacher analysiert werden. Da die Energiedichte auf der bestehenden Fläche steigt und Interxion zukunftsorientiert denkt, investiert das Unternehmen auch in einen neuen Generator, zwei neue USVs, eine Sturmlüftung für die Kältezentrale sowie einen grossen Kamin für die Generatoren.

 

Neue Rückkühler auf dem Dach sorgen für zusätzliche Leistung

interxion cooler

Als Highlight beschreibt das Team die sechs neuen Rückkühler, die auf das Dach des Rechenzentrums platziert werden. Mit diesen zusätzlichen Dry Coolern können Kühlleistung und Energieeffizienz wesentlich erhöht werden.

Server benötigen heute keine so niedrigen Temperaturen mehr wie es vor einigen Jahren noch der Fall war. Der heutige Sollwert liegt bei ‘unter 20°C’; die Kältemaschinen in ZUR1 haben einen Setpoint von 18°C. Auch verwendet das Team in Zürich ein neues Kältemittel mit geringem GWP.

 

 

 

Ein Blick in die Zukunft

Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird der Energiebedarf zweifelsohne kontinuierlich weiter steigen. Interxion nimmt seine unternehmerische Verantwortung sehr ernst und arbeitet kontinuierlich an der Optimierung seiner Energieeffizienz (siehe aktuelles Datenprojekt in Zusammenarbeit mit Datacentre Optimisation Specialist EkkoSense).

Auch hat Interxion schon viel Erfahrung gesammelt bei der Entwicklung energiesparender Rechenzentrums-Designs. Interxions neuestes Schweizer Rechenzentrum, ZUR2, wurde gleich von Anfang an mit einem Fokus auf energiesparende und modulare Architektur konzipiert.