Auch im Homeoffice kostet Arbeit Ressourcen
Oben Business Casual, unten im Winter zwei Paar dicke Socken: Das ist der typische Look im Homeoffice während der kalten Jahreszeit. Der kommt daher, dass die für Wohnen ausreichenden und angenehmen 21 bis 22 Grad Zimmertemperatur nicht so recht zu einer Tätigkeit passen wollen, die aus stundenlangem am Computer Sitzen besteht (und die mit klammen Fingern keinen rechten Spaß macht). Hier fehlt allerdings oft die Bewegungshäufigkeit, die wir aus dem Büro kennen: Der Gang ins nächste Meeting, zur Kaffeemaschine oder zum Lunch. Also wird die Heizung aufgedreht.
Das führt nicht nur zu höheren Kosten, sondern macht gleichzeitig den Löwenanteil an der im Homeoffice verbrauchten Energie aus. Hier regelmäßig ans Stoßlüften zu denken oder eine schnelle Gymnastikrunde zwischen zwei Videokonferenzen einzulegen, einen kleinen Spaziergang in der Mittagspause oder eine schnelle Gymnastikrunde zwischen zwei Videokonferenzen einzulegen, entfaltet die größte Wirkung – hier ist es ratsam, manchmal die eigene Komfortzone der Gemütlichkeit zu verlassen.. Ganz ohne Einbußen der Lebens- und Arbeitsqualität lässt sich an anderer Stelle Energie sparen.
Ausschalten, was nicht gebraucht wird
Das wichtigste Arbeitsgerät im Homeoffice ist der Computer. Der verfügt über mehr Funktionen, als wir auf einmal nutzen können. Darum müssen auch nicht immer alle verfügbar sein. Wer Ressourcen sparen will, schaltet daher aus: Programme, die nicht benötigt werden, müssen auch nicht im Hintergrund aktiv sein. „Fenster schließen“ ist hier die Devise, die vielleicht auch für eine bessere Konzentration sorg. Noch mehr Energie spart es, den Computer nach erledigter Arbeit oder während der Pause vollständig auszuschalten. Tipp: Dies gilt im Übrigen auch für viele weiter technische Geräte, beispielsweise TV oder Kaffeemaschine.
Woran viele im Homeoffice nicht denken, ist ihr Datenvolumen. Dank Flatrate macht es für den eigenen Geldbeutel keinen Unterschied, wie groß die Menge an verschickten und empfangenen Daten ist. Außerhalb der eigenen vier Wände ist der Stromverbrauch, der mit dem verbrauchten Datenvolumen zusammenhängt, jedoch beträchtlich. Denn dein Computer ist sehr gut vernetzt. Rufst du eine Internetseite auf oder streamst eine Videokonferenz, laufen deine Daten von deinem Computer zu deinem Router, weiter zu deinem Internet Provider, der sie zu einem Internetknoten leitet. Von dort geht es über einen Domain Name Server zum Internet Provider der Zieladresse und schließlich zum aufgerufenen Webserver, bevor sich die dort abgerufenen Daten auf die gleiche Reise zu dir zurück machen.
Das alles dauert nur ein paar Millisekunden, aber an jeder dieser Stationen, die deine Daten transportieren, laufen Geräte und jedes davon braucht Strom. Diesen Strom bezahlst zwar nicht du, zumindest nicht direkt, aber trotzdem kannst du beim Sparen mithelfen.
Wie sehr das Datenvolumen ins Gewicht fällt, zeigt das Beispiel virtuelle Meetings mit beziehungsweise ohne Kamera. Klar ist, gerade wenn es um einen Dialog geht, sind Videokonferenzen gegenüber reinen Audiocalls ein wertvolles Hilfsmittel. Vollständig zu verzichten, ist nichts, was Unternehmen bei der nachhaltigen Integration von Homeoffices empfehlen oder gar vorschreiben sollten. Aber es ist eben auch eine stromintensive Technologie: Berechnungen zufolge kommt, wer pro Woche an 15 Videokonferenzen von je einer Stunde Länge teilnimmt, auf einen monatlichen Ausstoß von 9,4 Kilogramm CO2. Stellst du die Kamera aus, senkst du diesen Wert auf 377 Gramm. Videocalls sind also eine in jeder Hinsicht kostbare Ressource.
Dazu noch ein wenig bekannter Fakt: Laut Berechnungen des Umweltbundesamts kann ein Stream per Glasfaserkabel 50 mal effizienter sein als eine Übertragung per UMTS. Wieso? Weil die Daten für deinen Laptop im WLAN den größten Teil ihrer Reise auf Glasfaserkabeln zurücklegen, während die Daten für dein Handy über das Mobilfunknetz reisen und unterwegs verstärkt werden müssen, damit sie ankommen.